Beschreibung
2022. Die beiden ukrainischen Schwestern Eugenia und Nastya werden in München herzlich empfangen, nachdem sie aus ihrer Heimat fliehen mussten. Plötzlich tauchen sie in eine Welt voller Sonne, Musik und Partys ein – als wären sie gerade auf einer paradiesischen Insel gelandet. Während Nastya versucht, ihr neues Leben zu genießen, tut sich Eugenia schwer damit, zu feiern, während zu Hause Krieg herrscht. Als Fotografin weigert sie sich, neue Bilder in Europa zu machen und bemerkt, dass Nastya ihr langsam fremd wird. Nun muss Eugenia lernen, mit dem Ort umzugehen, an dem sie nicht sein möchte.
Statement des Direktors
Dieser Film basiert auf der Geschichte meiner Schwestern. Sie sind Zwillinge und mussten im Frühjahr 2022 aus Kiew fliehen. Kurz nach ihrer Ankunft begleitete ich sie zu einem Vorstellungsgespräch an einem Gymnasium in München. Eine meiner Schwestern war sehr aufgeregt über den neuen Ort und die Möglichkeiten, die er bot. Die zweite brach auf dem Heimweg in Tränen aus. Diese innere Zerrissenheit ist ein Gefühl, das viele Flüchtlinge aus der Ukraine erleben. Ich selbst verließ mein Land 2013 und musste die erste Welle der russischen Invasion aus der Ferne beobachten. Deshalb kann ich mich sehr gut mit dem Schuldgefühl identifizieren. Darf ich noch Freude empfinden? Verrate ich mein Volk, indem ich weiterhin ein normales Leben im Paradies namens Deutschland führe, oder liegt eine größere Kraft darin, weiter funktionieren zu können, als wäre nichts geschehen?
Direktor
Mykyta Gibalenko
Mykyta Gibalenko wurde 1993 in Melitopol, Ukraine geboren und wuchs in Kiew auf. Mit 20 Jahren wanderte er nach Deutschland aus, um an der Technischen Universität München Maschinenbau zu studieren. Gleichzeitig begann er, eigene Kurzfilme zu drehen. Nach seinem Universitätsabschluss und einem Jahr als Ingenieur wechselte er zum Film und arbeitete unter anderem mit der Münchner freien Theaterszene. Mykyta studiert derzeit Regie an der Hochschule für Fernsehen und Film in München.